- Strukturboden
- Struk|tur|bo|den 〈m. 4u〉 durch Sonderung grober u. feiner Bestandteile charakterisierter Boden in Bereichen periodisch auftretenden, stark wirksamen Bodenfrostes
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Strukturböden,Geomorphologie: Erscheinungsformen der Bodenoberfläche mit ungleichkörnigem Bodenmaterial. Strukturböden entstehen durch Solifluktion und Kryoturbation; sie finden sich daher v. a. in den Polar- und Subpolarregionen sowie in den Gebirgszonen oberhalb der Waldgrenze. Die Bodenbestandteile werden durch den jahres- oder tageszeitlichen Wechsel von Gefrieren und Auftauen des Bodens sortiert; die gröberen Gesteinsstücke wandern nach außen, die feineren nach innen. Dadurch entstehen auf ebenem oder kaum geneigtem Gelände (unter 2º Neigung) polygonale Steinringe oder Steinnetze (daher auch Polygon- oder Rautenböden genannt), die außen Grob- und innen Feinmaterial enthalten; in Gebieten mit täglichem Frostwechsel haben die Muster nur wenige Dezimeter Durchmesser, in den subpolaren Breiten können sie bis 7 m erreichen. Bei stärkerer Hangneigung gehen die Ringe in hangabwärts gestreckte Ellipsen und schließlich in Steinstreifen über (Streifen- oder Steinstreifenböden). Ist eine Vegetationsdecke vorhanden, bilden sich unter Zerreißen der Grasnarbe Girlandenböden, Fließerdeterrassen und -wülste.* * *
Struk|tur|bo|den, der (Geol.): Polygonboden.
Universal-Lexikon. 2012.